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Philosophie unterscheidet sich von anderen Disziplinen in zwei Hinsichten. Erstens beschäftigen sich Philosoph*innen mit einer bestimmten Art von Fragen. Normalerweise sind es Fragen, die wir nicht allein dadurch beantworten können, dass wir mehr Informationen darüber sammeln, wie die Dinge in der Welt funktionieren.
Die Frage, wie spät es jetzt gerade ist, ist keine philosophische. Die Frage, ob es auf dem Mond genauso spät ist wie auf der Erde, sehr wohl. Unser Wissen über Astronomie und Physik kann zwar wichtig dafür sein, um die Frage nach der Uhrzeit auf dem Mond zu beantworten. Aber es reicht dafür nicht aus.
Ebenso ist die Frage, was eine gleiche Verteilung eines Kuchens auf acht Kinder ist, keine philosophische. Die Frage, ob die gleiche Verteilung auch eine gerechte Verteilung ist, ist es hingegen. Es geht in der Philosophie um Fragen wie diese.
Zweitens beschäftigen sich Philosoph*innen mit diesen Fragen, indem sie besonderes Gewicht auf eine gute Argumentation legen. Philosophische Fragen sind ja oft Fragen, die Menschen auch im Alltag begegnen. Und es ist auch richtig, dass im Grunde alle Menschen bei diesen Fragen mitreden und in diesem Sinne Philosophieren können.
Aber es gibt durchaus Qualitätsstandards für Antworten: sie können besser und schlechter begründet sein. Philosoph*innen können ihre Antworten besonders gut begründen und besonders gründlich untersuchen, wie tragfähig Begründungen sind.
Das lernen sie nämlich bereits im Philosophiestudium. Idealerweise können sie auch noch verständlich erklären, was eine Begründung besser oder schlechter macht als eine andere. So kann man dann auch in Gesprächen mit allen weiterkommen.
Hast Du Dich schon mal gefragt, ob es auf dem Mond genauso spät wie auf der Erde ist? Oder hast Du Dich schon mal gefragt, ob es eigentlich gerecht ist, dass Linus von Oma immer ein Gummibärchen mehr bekommt, weil er noch klein ist und noch mehr wachsen muss? Oder hast Du schon mal darüber nachgedacht, ob Tiere eigentlich miteinander sprechen können?
Mit solchen Fragen beschäftigen sich Philosoph*innen, die zum Beispiel an einer Universität arbeiten. „Philosophie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Liebe (philia) zur Weisheit (sophia). Philosoph*innen lieben also die Weisheit. Das heißt, dass es ihnen wichtig ist, Dinge genau zu verstehen und gut erklären zu können.
Dafür lesen sie viel, schreiben sich Wichtiges auf und sprechen viel – mit anderen Philosoph*innen und auch mit Menschen, die sich einfach nur für Philosophie interessieren, so wie Du vielleicht.
Jeder Mensch, der liest, macht literarische Erfahrungen: Es genügt, ein Gedicht zu lesen, ein Hörbuch zu hören, ein Bilderbuch anzusehen: Schon stellen sich literarische Erfahrungen ein – wie vielgestaltig auch immer sie sein mögen. Und jeder Mensch weiß, dass literarische Erfahrungen für die Sozialisation in die Schriftkultur, für das literarische Lernen und die literarische Bildung von elementarer Bedeutung sind.
Was passiert, wenn man anfängt, einen literarischen Text zu lesen – beispielsweise über mutige Figuren wie Herkules, Robin Hood oder Madita? Oder von mutigen Autor*innen wie Émile Zola, Kurt Tucholsky oder Simone de Beauvoir? Literaturwissenschaftliche Zugänge befassen sich traditionell mit der sogenannten ‚schönen Literatur‘ (Belletristik), also mit im engeren Sinne literarischen Texten, die im Unterschied zu Sachtexten einen künstlerischen Anspruch haben und fiktional organisiert sind, also meist erfundene Geschichten erzählen oder zumindest keinen unmittelbaren Anspruch auf Wahrheitsgehalt erheben.
Literaturwissenschaft bezeichnet hieran anknüpfend eine Wissenschaftsdisziplin, deren Gegenstand der gesamte Prozess der textlichen Ausformung (Verbreitung, Rezeption, Wirkung und Bewertung von Literatur) ist, und sie setzt die Literatur dabei in ein Verhältnis zu Wirklichkeit und Gesellschaft, also zu den Wert-, Wissens- und Überlieferungssystemen in Geschichte, Religion, Philosophie, Kunst usw., in denen eine Zeit ihr Selbstverständnis ausbildet und zum Ausdruck bringt.
Als Textwissenschaft beschäftigt sich die Literaturwissenschaft von hier aus mit der Interpretation von Texten, mit Literaturgeschichtsschreibung und Edition, Kultur- und Mentalitätengeschichte (Letzteres zielt auf die Anschauungs- und Auffassungsweisen einer Zeit, wie sie sich im Denken und Fühlen der Zeitgenossen niederschlagen) sowie mit theoretischen und systematischen Fragen des Faches (Literaturtheorie).
Alle Kinder lieben es, in fremde Welten abzutauchen. In Welten, in denen Kinder Großes leisten, den Erwachsenen immer einen Schritt voraus sind, in denen sie die furchtbarsten Ungeheuer dressieren und sich nicht einschüchtern lassen von Leuten, die zwei Köpfe größer sind. Solche mutigen Held*innen trifft man nicht in der Wirklichkeit, man trifft sie in Geschichten.
Literaturwissenschaft ist wie eine Detektivarbeit für Bücher: Stell dir vor, du liest ein Buch und möchtest mehr darüber erfahren. Literaturwissenschaftler*innen sind wie Detektive, die sich die Bücher genau anschauen: Sie überlegen, was die erzählte Geschichte bedeutet, warum die Autorin oder der Autor sie so geschrieben hat und was das Buch mit uns Leser*innen macht.
Sie lesen und analysieren literarische Texte, von alten Sagen und Märchen bis hin zu heutigen Romanen und Gedichten. Sie schauen sich an, wie die Sprache in den Texten verwendet wird und was die Autor*innen damit ausdrücken wollen. Literaturwissenschaft ist wie eine spannende Reise in die Welt der Bücher, bei der man lernt, wie sie funktionieren und was sie uns erzählen wollen.
Medienwissenschaft beschäftigt sich mit allem, was mit Medien zu tun hat. Dazu gehören sowohl klassische Medien wie Sprache, Bücher und Zeitungen, aber auch Massenmedien wie Radio, Fernsehen und selbstverständlich auch digitale Medien. Dabei werden verschiedene Aspekte von Medien untersucht: einerseits wie Medien entstehen oder sich verändern.
In der Medienwissenschaft werden auch neue Technologien in den Blick genommen, die Folgen neuer Technologien werden abgeschätzt und ihr Einfluss auf kulturelle Transformationen beobachtet. Andererseits wird aber auch untersucht wie versucht wird Menschen mit Medien zu beeinflussen, welche Wirkungsweisen diesen Versuchen beim Marketing, in Social Media oder der Politik zu Grunde liegen. Dann geht es aber auch darum zu untersuchen, wie mittels Medien Macht, beispielsweise durch den Staat, ausgeübt wird und wie Medien, und der Umgang mit ihnen, ganze Gesellschaften prägen können.
Auch die Inhalte von Medien, wie Filmen, Serien und Spielen und ihre Analyse sind Thema der Medienwissenschaft. Der Mythenforscher Joseph Campbell hat bei allen Kulturen der Menschheitsgeschichte die Erzählform der „Heldenreise“ entdeckt und diese nachgezeichnet. Diese Erzählform findet sich auch in vielen aktuellen Filmen, Serien und Spielen wieder. Sei es in Harry Potter Reihe, den Geschichten der Superhelden von den Avengers bis zu Superman, aber auch in „Die Schule der magischen Tiere“ oder „Elio“ und Lilo und Stitch finden sich Elemente der Heldenreise.
Eine Heldenreise verläuft immer nach demselben Schema: Ein Held oder eine Heldin erhalten eine Aufgabe, die sie bewältigen müssen. Dabei erhalten sie Unterstützung und müssen oft viel Mut beweisen, um alle Aufgaben auf ihrer Reise zu bewältigen.
Das zweite Projekt hat sich mit der Umsetzungsebene beschäftigt:
Studierende der Medienwissenschaft lernen neben der Analyse, der Wirkung und Entwicklung von Medien auch die Produktion von unterschiedlichen medialen Formaten. Die hier präsentierte digitale Plattform zeigt Beispiele von überwiegend nicht bekannten oder nicht-prominenten Menschen, die in bestimmten Situationen oder Lebensphasen Mut gezeigt und dabei für sich oder andere Veränderungen bewirkt haben, die nicht immer für andere sichtbar sind.
Die digitale Plattform wurde von den beteiligten Studentinnen sowohl auf der inhaltlichen Ebene als auch auf der Programmierebene vollständig selbst entwickelt und die Produktion hat unterschiedlichste Kompetenzen in der Medienproduktion erfordert. Sie soll einen einfachen und schnellen Einstieg in die Diskussion ermöglichen und zum Nachdenken anregen.
Was ist Medienwissenschaft?
Medienwissenschaft beschäftigt sich mit allem, was mit Medien zu tun hat. Medien sind zum Beispiel Sprache, Bücher, Zeitungen, Fernsehen, Radio oder das Internet.
In der Medienwissenschaft schaut man sich an, wie Medien gemacht werden und wie sie sich verändern. Man untersucht auch, wie neue Technik, wie z. B. Smartphones oder Apps, unser Leben verändert.
Außerdem geht es darum, herauszufinden, wie Menschen durch Medien beeinflusst werden – zum Beispiel durch Werbung, soziale Netzwerke oder Nachrichten. Man schaut sich an, wie Medien Macht ausüben können, zum Beispiel durch den Staat, und wie sie unsere Gesellschaft mitprägen.
Auch Filme, Serien und Spiele sind ein Thema in der Medienwissenschaft.
Der Forscher Joseph Campbell hat entdeckt, dass viele Geschichten auf der Welt ähnlich aufgebaut sind. Er nennt das die „Heldenreise“.
Bei einer Heldenreise bekommt ein Held oder eine Heldin eine wichtige Aufgabe. Sie erleben viele Abenteuer, bekommen unterwegs Hilfe und müssen sehr viel Mut beweisen, um an ihr Ziel zu kommen.
Diese Art von Geschichte gibt es auch in vielen Filmen – zum Beispiel bei Harry Potter, Superhelden, Lilo & Stitch, Elio oder Die Schule der magischen Tiere.
Und auch unsere Heldin Valeria muss im Film "Micro Mut" immer wieder ihren Mut beweisen, um ihre Aufgabe zu bewältigen.
Wenn man sich mit Medienwissenschaft beschäftigt, lernt man auch, wie Medien hergestellt und für andere Menschen zur Verfügung gestellt werden. Dabei wurde hier eine digitale Plattform als Beispiel für Online-Medien entwickelt.
Auf dieser digitalen Plattform kannst Du dir Beispiele von Menschen ansehen, die meistens nicht bekannt sind, aber schon mal mutig waren und dabei die Welt ein kleines bisschen verändert haben.
Im Jahr 2021 startete an der Universität Bielefeld der Masterstudiengang Kulturvermittlung. Seitdem lernen hier Studierende vielfältige Methoden, Formate und Techniken kennen, um die verschiedenen Formen und Sparten von Kultur in ihren vielfältigen Erscheinungsformen für Bildungsprozesse zugänglich zu machen.
Kulturvermittlung – zu der etwa auch die Kunstvermittlung gehört – meint also kurz gesagt „die Praxis, Dritte einzuladen, um Kunst und ihre Institutionen für Bildungsprozesse zu nutzen: sie zu analysieren und zu befragen, zu dekonstruieren und gegebenenfalls zu verändern“ (Mörsch 2009: 9).
Kulturvermittlung soll also nicht sozusagen richtige oder gültige Erklärungen von Kunstwerken liefern, sondern Neugier wecken, Fragen stellen und In-Frage-stellen, persönlich-individuelle Entdeckungen und nicht zuletzt auch eigene künstlerischen (Inter-)Aktionen ermöglichen.
Für die Ausstellung „Mut“ in der Wissenswerkstadt haben Studierende der Kulturvermittlung in Arbeitsgruppen eigene Projekte entwickelt, die zu einer spielerischen Beschäftigung mit Aspekten von Mut einladen.
Wenn man sich für verschiedene Arten von Kultur interessiert, z.B. Theater, Kunst, Musik oder Filme, kann das ein Grund sein, nach der Schule Kulturvermittlung zu studieren.
Dabei lernt man zum Beispiel…
…viel über Theater, Museen, Bücher, Filme, Musik usw.
…wie man mit mit ganz unterschiedlichen Menschen darüber spricht, was an Kunst und Kultur spannend oder wichtig ist, und ihnen erklärt, was sie darüber wissen möchten.
…wie man Veranstaltungen organisiert, wie z.B. die Ausstellung zum Thema „Mut“ hier in der Wissenswerkstatt.
Hier laden Studierende der Kulturvermittlung euch ein, euch Gedanken darüber zu machen, was Mut für euch bedeutet. Ihnen war dabei wichtig, dass ihr nicht nur Dinge anschauen könnt, sondern vieles selbst ausprobiert, und dass ihr eure Gedanken mutig auch anderen mitteilen könnt. Dafür haben sie sich die Stationen „Mut-Automat“, „Mut-Büro“, „Mut-Murmel“ und „Mut-Karten“ ausgedacht.